Liebe Freunde und Förderer unseres Radios,
der Mariathon ist gelaufen. Es war der bisher segensreichste mit dem besten Spendenergebnis von 3,83 Millionen Euro am Sonntagabend, das wir je hatten. Erfahrungsgemäß wird noch einiges zusätzlich gespendet, so dass wir deutlich über vier Millionen Euro erreichen werden. Ich danke allen, die mit dazu beigetragen haben, dass er ein großer Erfolg wurde: in erster Linie der hl. Anna Schäffer (1982-1925) und ihrer Fürbitte (ihre Reliquien waren zur Zeit des Mariathons in Balderschwang), den Spendern, die mit ihrer Gabe ihre Solidarität besonders mit unseren Brüdern und Schwestern in Afrika zum Ausdruck gebracht haben, den 110 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern vor Ort, welche die Telefonate entgegennahmen und auch für andere Dienste zur Verfügung standen, sowie unseren afrikanischen Gästen, insbesondere dem Erzbischof von Kaduna/Nigeria, Matthew Man-Oso Ndagoso.
Es ist eine Erfahrung, dass der Schenkende zugleich auch der Empfangende ist. Er erhält sogar mehr als er gibt: „Ja, es wird euch noch mehr gegeben“ (Mk 4,24). Auch in der Bergpredigt nach dem Evangelisten Lukas wird das bestätigt; allerdings habe ich den folgenden Satz Jesu nie wirklich verstanden: „Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen, denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden“ (Lk 6,38). Warum verwendet Jesus, entgegen seiner sonstigen Art, vier Verben, die ähnliches aussagen? Der Sinn erschließt sich erst, wenn man den Sitz im Leben erkennt und nach dem griechischen Originaltext übersetzt. Ein Getreide-Verkäufer verwendete damals auf dem Markt ein Hohlmaß für Weizen. Es ist ein „richtiges“ Maß, das zudem „vollgepresst“ wird, damit keine Hohlräume entstehen; zu diesem Zweck wird es „gerüttelt“. Anschließend gibt es noch eine Zugabe, so dass der Weizen nach allen Seiten „überfließt“. Dieses überreiche Maß wird dem Käufer in den Bausch des Obergewandes geschüttet, der als eine Art Tasche diente. Auffällig sind die vielen Passivformulierungen, denn es geht um das Verhalten Gottes, der in seiner überfließenden Großzügigkeit so an uns handelt. Diese Großzügigkeit im Geben charakterisiert schon im Alten Testament „Menschen des Segens“ (Spr 11,25). Für uns als Jünger Jesu ist das großzügige Schenken Gottes Vorbild und Verpflichtung zugleich. Wir werden daran gemessen, ob wir uns in unserem „Geben als Familienmitglieder des unermesslich gütigen und barmherzigen Gottes bewähren“ (W. Eckey in seinem Kommentar zum Lukasevangelium). In diesem Sinn haben wir es selbst in der Hand, was uns einst von Gott her zugemessen wird. Wie an vielen anderen Stellen im Evangelium wird hier deutlich, dass Jesus ein sehr genauer Beobachter ist, der Alltagssituationen auf das Reich Gottes und dessen Botschaft hin transparent macht. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum Großzügigkeit bzw. Almosengeben eine innere Verbindung zu Fasten und Gebet hat (vgl. Mt 6,1-8; 16-18). Im Englischen sagt man deshalb, dass Fundraising im christlichen Sinn (Spendensammlung für gemeinnützige Zwecke) zugleich mit Faithraising (Wachstum im Glauben und Vertrauen) verbunden ist. Ihnen und mir wünsche ich diese Erfahrung; denn in einer Welt, in der alles genau zugemessen wird, in der es keine überfließende Güte und Barmherzigkeit mehr gibt, wird es kalt, weil die Liebe fehlt.
Der Segen Gottes und der Schutz der Muttergottes mögen Sie begleiten.
In Dankbarkeit
Ihr
Pfarrer Richard Kocher
(Programmdirektor)
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der Mariathon ist gelaufen. Es war der bisher segensreichste mit dem besten Spendenergebnis von 3,83 Millionen Euro am Sonntagabend, das wir je hatten. Erfahrungsgemäß wird noch einiges zusätzlich gespendet, so dass wir deutlich über vier Millionen Euro erreichen werden. Ich danke allen, die mit dazu beigetragen haben, dass er ein großer Erfolg wurde: in erster Linie der hl. Anna Schäffer (1982-1925) und ihrer Fürbitte (ihre Reliquien waren zur Zeit des Mariathons in Balderschwang), den Spendern, die mit ihrer Gabe ihre Solidarität besonders mit unseren Brüdern und Schwestern in Afrika zum Ausdruck gebracht haben, den 110 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern vor Ort, welche die Telefonate entgegennahmen und auch für andere Dienste zur Verfügung standen, sowie unseren afrikanischen Gästen, insbesondere dem Erzbischof von Kaduna/Nigeria, Matthew Man-Oso Ndagoso.
Es ist eine Erfahrung, dass der Schenkende zugleich auch der Empfangende ist. Er erhält sogar mehr als er gibt: „Ja, es wird euch noch mehr gegeben“ (Mk 4,24). Auch in der Bergpredigt nach dem Evangelisten Lukas wird das bestätigt; allerdings habe ich den folgenden Satz Jesu nie wirklich verstanden: „Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen, denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden“ (Lk 6,38). Warum verwendet Jesus, entgegen seiner sonstigen Art, vier Verben, die ähnliches aussagen? Der Sinn erschließt sich erst, wenn man den Sitz im Leben erkennt und nach dem griechischen Originaltext übersetzt. Ein Getreide-Verkäufer verwendete damals auf dem Markt ein Hohlmaß für Weizen. Es ist ein „richtiges“ Maß, das zudem „vollgepresst“ wird, damit keine Hohlräume entstehen; zu diesem Zweck wird es „gerüttelt“. Anschließend gibt es noch eine Zugabe, so dass der Weizen nach allen Seiten „überfließt“. Dieses überreiche Maß wird dem Käufer in den Bausch des Obergewandes geschüttet, der als eine Art Tasche diente. Auffällig sind die vielen Passivformulierungen, denn es geht um das Verhalten Gottes, der in seiner überfließenden Großzügigkeit so an uns handelt. Diese Großzügigkeit im Geben charakterisiert schon im Alten Testament „Menschen des Segens“ (Spr 11,25). Für uns als Jünger Jesu ist das großzügige Schenken Gottes Vorbild und Verpflichtung zugleich. Wir werden daran gemessen, ob wir uns in unserem „Geben als Familienmitglieder des unermesslich gütigen und barmherzigen Gottes bewähren“ (W. Eckey in seinem Kommentar zum Lukasevangelium). In diesem Sinn haben wir es selbst in der Hand, was uns einst von Gott her zugemessen wird. Wie an vielen anderen Stellen im Evangelium wird hier deutlich, dass Jesus ein sehr genauer Beobachter ist, der Alltagssituationen auf das Reich Gottes und dessen Botschaft hin transparent macht. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum Großzügigkeit bzw. Almosengeben eine innere Verbindung zu Fasten und Gebet hat (vgl. Mt 6,1-8; 16-18). Im Englischen sagt man deshalb, dass Fundraising im christlichen Sinn (Spendensammlung für gemeinnützige Zwecke) zugleich mit Faithraising (Wachstum im Glauben und Vertrauen) verbunden ist. Ihnen und mir wünsche ich diese Erfahrung; denn in einer Welt, in der alles genau zugemessen wird, in der es keine überfließende Güte und Barmherzigkeit mehr gibt, wird es kalt, weil die Liebe fehlt.
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