Liebe Freunde und Förderer unseres Radios,
wahrscheinlich kennen die meisten von uns das Gefühl des Neids und der Missgunst, wenn wir von anderen Personen oder Gruppen hören, die erfolgreicher im Weinberg des Herrn sind als wir selbst. Im kirchlichen Sprachgebrauch gibt es sogar einen eigenen Begriff dafür: invidia clericalis – geistlicher Neid. Warum können wir uns nicht freuen und dankbar sein, wenn andere Erfolg haben, zumal – wie es jemand einmal formuliert hat – es genug Heiden gibt, die zu bekehren sind? Wie wäre es, wenn wir zunächst den Balken aus dem eigenen Auge ziehen würden, bevor wir den Splitter aus dem unseres Bruders entfernen (vgl. Mt 7,3).
Ulrich Eggers, der 1. Vorsitzender von Willow Creek Deutschland, schrieb über diese Thematik in der Zeitschrift „Aufatmen“ (1/2023) den Artikel „Das geht ja gar nicht!“. Ich zitiere daraus: „Noch heute sehe ich mich in der Bremer Bahnhofsbuchhandlung stehen, überrascht von einem Buch Angebot: ‚Was jeder über den Hinduismus wissen muss‘. Mir ging ein Stich durchs Herz, dass wir als Christen solch eine simple Erklär-Broschüre nicht in die Bahnhöfe – geschweige denn in alle Haushalte bringen. Wo ist unsere Selbst-Erklärung? Ich lernte rasch: Wenn es um eine einfache Info über unseren Glauben geht, wird es kompliziert. Es ist erstaunlich, was alles ‚so jedenfalls nicht!‘ geht. Einen fröhlich unbekümmerten Spirit von ‚Versuch und Irrtum‘ sucht man vergeblich.
[…] Ist es Engherzigkeit? Konkurrenzneid? Negativ-Denken? Irgendwie ist da eine finstere Dynamik unter uns, die sofort gelbe und rote Karten verteilt, wenn jemand etwas tut, was befremdend erfolgreich, ärgerlich simpel oder nicht von uns erfunden ist – ‚Geht ja gar nicht!‘ liegt uns nah: ProChrist ist zu frontal. FreshX zu dünn, Willow zu groß, die vier geistlichen Gesetze veraltet, Bibeln verteilen zu billig. Alpha-Kurse zu charismatisch, Traktate weitergeben peinlich – und einfach
irgendwo Leute ansprechen, … geht ja gar nicht!‘ Meine Erfahrung nach zig Jahren christlicher Szene ist genau das Gegenteil: Alles geht! Sogar mit verteilten Bibeln kann der Heilige Geist Menschen bewegen – eine der Methoden, die bei mir im kritischen Licht steht (‚Verschleudern wir da nicht ein uns wertvolles – aber auch erklärungsbedürftiges – Buch in einer Art magischer Hoffnung, dass es aus sich heraus Wirkung entfaltet?‘). Wunderbarerweise hat ausgerechnet Norman Rentrop, der Gründer von Bibel TV, durch eine Gideon-Bibel im Hotelzimmer und die Evangelisation ProChrist zum Glauben gefunden. Super, danke Gott! Danke an die Leute, die das ins Rollen gebracht haben: Alles geht! Egal, welche Noten ich mit theologischem Fine-Tuning verteile. Aber sollte man nicht mit Blick auf die Einladung zu Jesus immer das Beste und Klügste tun? Sollte man nicht viel Grips und Verständnis in fromme Aktionen stecken? Geht es nicht um
eine kluge Strategie und einen ganz langen Atem? Natürlich! Rein gar nichts spricht dagegen, mit Blick auf Absender und Empfänger extrem gut nachzudenken, heftig zu feilen, die Sachen stimmig zu machen und sie mit den Gemeinden vor Ort gut zu vernetzen! Folge da unbedingt deinen Überzeugungen – aber vor allem: TU sie! LEBE sie! Hochdifferenziert abzuwarten und derweil schon mal andere zu kritisieren ist auf jeden Fall falsch. Ganz offensichtlich hält sich der Heilige Geist nicht an unsere persönlichen Geschmacksvorgaben, sondern wirkt auf vielen Wegen. Vor allem auf denen, die tatsächlich einer geht … Es könnte die komische Gemeinde um die Ecke oder die schräge Aktion der anderen sein, durch die meine Freunde oder Enkel zu Jesus finden. Wie gut, wenn ich sie vorher nicht mit meiner Kritik runtergemacht habe, sondern sie segne und gut rede, weil wir in einem Team spielen!“ Ich wünsche mir, dass diese Ausführungen von Ulrich Eggers
Sie ebenso berühren, wie sie es bei mir getan haben. Profilschärfe darf und muss sein, aber vor allem auch Herzensweite. Beten Sie bitte darum, dass uns dieser Spagat bei radio horeb
gelingt. Danke, dass wir Ihr Leben begleiten dürfen.
wahrscheinlich kennen die meisten von uns das Gefühl des Neids und der Missgunst, wenn wir von anderen Personen oder Gruppen hören, die erfolgreicher im Weinberg des Herrn sind als wir selbst. Im kirchlichen Sprachgebrauch gibt es sogar einen eigenen Begriff dafür: invidia clericalis – geistlicher Neid. Warum können wir uns nicht freuen und dankbar sein, wenn andere Erfolg haben, zumal – wie es jemand einmal formuliert hat – es genug Heiden gibt, die zu bekehren sind? Wie wäre es, wenn wir zunächst den Balken aus dem eigenen Auge ziehen würden, bevor wir den Splitter aus dem unseres Bruders entfernen (vgl. Mt 7,3).
Ulrich Eggers, der 1. Vorsitzender von Willow Creek Deutschland, schrieb über diese Thematik in der Zeitschrift „Aufatmen“ (1/2023) den Artikel „Das geht ja gar nicht!“. Ich zitiere daraus: „Noch heute sehe ich mich in der Bremer Bahnhofsbuchhandlung stehen, überrascht von einem Buch Angebot: ‚Was jeder über den Hinduismus wissen muss‘. Mir ging ein Stich durchs Herz, dass wir als Christen solch eine simple Erklär-Broschüre nicht in die Bahnhöfe – geschweige denn in alle Haushalte bringen. Wo ist unsere Selbst-Erklärung? Ich lernte rasch: Wenn es um eine einfache Info über unseren Glauben geht, wird es kompliziert. Es ist erstaunlich, was alles ‚so jedenfalls nicht!‘ geht. Einen fröhlich unbekümmerten Spirit von ‚Versuch und Irrtum‘ sucht man vergeblich.
[…] Ist es Engherzigkeit? Konkurrenzneid? Negativ-Denken? Irgendwie ist da eine finstere Dynamik unter uns, die sofort gelbe und rote Karten verteilt, wenn jemand etwas tut, was befremdend erfolgreich, ärgerlich simpel oder nicht von uns erfunden ist – ‚Geht ja gar nicht!‘ liegt uns nah: ProChrist ist zu frontal. FreshX zu dünn, Willow zu groß, die vier geistlichen Gesetze veraltet, Bibeln verteilen zu billig. Alpha-Kurse zu charismatisch, Traktate weitergeben peinlich – und einfach
irgendwo Leute ansprechen, … geht ja gar nicht!‘ Meine Erfahrung nach zig Jahren christlicher Szene ist genau das Gegenteil: Alles geht! Sogar mit verteilten Bibeln kann der Heilige Geist Menschen bewegen – eine der Methoden, die bei mir im kritischen Licht steht (‚Verschleudern wir da nicht ein uns wertvolles – aber auch erklärungsbedürftiges – Buch in einer Art magischer Hoffnung, dass es aus sich heraus Wirkung entfaltet?‘). Wunderbarerweise hat ausgerechnet Norman Rentrop, der Gründer von Bibel TV, durch eine Gideon-Bibel im Hotelzimmer und die Evangelisation ProChrist zum Glauben gefunden. Super, danke Gott! Danke an die Leute, die das ins Rollen gebracht haben: Alles geht! Egal, welche Noten ich mit theologischem Fine-Tuning verteile. Aber sollte man nicht mit Blick auf die Einladung zu Jesus immer das Beste und Klügste tun? Sollte man nicht viel Grips und Verständnis in fromme Aktionen stecken? Geht es nicht um
eine kluge Strategie und einen ganz langen Atem? Natürlich! Rein gar nichts spricht dagegen, mit Blick auf Absender und Empfänger extrem gut nachzudenken, heftig zu feilen, die Sachen stimmig zu machen und sie mit den Gemeinden vor Ort gut zu vernetzen! Folge da unbedingt deinen Überzeugungen – aber vor allem: TU sie! LEBE sie! Hochdifferenziert abzuwarten und derweil schon mal andere zu kritisieren ist auf jeden Fall falsch. Ganz offensichtlich hält sich der Heilige Geist nicht an unsere persönlichen Geschmacksvorgaben, sondern wirkt auf vielen Wegen. Vor allem auf denen, die tatsächlich einer geht … Es könnte die komische Gemeinde um die Ecke oder die schräge Aktion der anderen sein, durch die meine Freunde oder Enkel zu Jesus finden. Wie gut, wenn ich sie vorher nicht mit meiner Kritik runtergemacht habe, sondern sie segne und gut rede, weil wir in einem Team spielen!“ Ich wünsche mir, dass diese Ausführungen von Ulrich Eggers
Sie ebenso berühren, wie sie es bei mir getan haben. Profilschärfe darf und muss sein, aber vor allem auch Herzensweite. Beten Sie bitte darum, dass uns dieser Spagat bei radio horeb
gelingt. Danke, dass wir Ihr Leben begleiten dürfen.