24.09.2024

Ein Jahr nach der Vertreibung: Was wird aus den Christen von Bergkarabach?

Ref.: Dr. Jasmine Dum-Tragut, Armenologin und Stephanus-Preisträgerin Vor einem Jahr flohen bis zu 120.000 Armenier aus Bergkarabach - damit verlor die traditionsreiche Kaukasusregion auf einen Schlag fast sämtliche christlichen Bewohner. Zurück blieben ihre Häuser, ihr Besitz und jahrhundertealte Klöster und Kirchen. Die plötzliche Massenflucht der armenischen Bevölkerung aus der Enklave Bergkarabach war durch einer Hungerblockade und dann durch einen militärischen Überfall Aserbaidschans am 19. September 2023 ausgelöst worden - innerhalb weniger Tage wichen die armenischen Christen dem Druck des immer einflussreicheren muslimischen Nachbarlandes. Wie steht es um Bergkarabach und seine einstigen Bewohner heute? Die österreichische Armenologin Dr. Jasmine Dum-Tragut verfolgt die Entwicklung seit vielen Jahren und hat die vergangenen Wochen in der armenischen Grenzregion verbracht. In der Lebenshilfe berichtet sie uns aus der Hauptstadt Jerewan von der Sorge um das reiche christliche Kulturerbe von Bergkarabach, der Angst vor weiteren Gebietsverlusten und der Wiederbelebung des alten armenischen Völkermordtraumas.